Archive for September, 2013

Sabine Bätzing-Lichtenthäler wieder für uns in Berlin

Freitag, September 27th, 2013

Sabine Bätzing-Lichtenthähler wird den Kreis auch die nächsten vier Jahre in Berlin vertreten. Sie wird weiter in gewohnter Manier für Sie hier vor Ort da sein, stets ein offenes Ohr für Ihre Anliegen haben. Rufen Sie an. Gehen Sie zur Sprechstunde in eines ihrer vier Wahlkreisbüros, z.B. nach Unkel, schicken Sie Ihr ein Mail. Das Angebot kommt von Herzen.

In Berlin wird sie weiter im Projekt Demokrafischer Wandel mitarbeiten. Wie es sonst weitergeht, ist noch ungewiss.

Der Dank aus Vettelschoß ist Sabine gewiss, hat sie mit ihrem Einsatz in Mainz für den Ausbau der L 252 in Kalenborn wesentlich dazu beigetragen, dass wir auf dem Bauprogramm des LBM 2014/15 stehen. Danke!

Informationsbeiträge zu Wiederkehrenden Beiträgen

Montag, September 9th, 2013

Veröffentlichung des Bürgerinitiative IBGV zum Thema Wiederkehrende Beiträge vom September 2013

nicht korrekt informiert oder nur ein Teil der  Wahrheit im Flugblatt der IBGV (Kontaktpersonen IBGV s.u.)

der Teil der Wahrheit, der zum Verständnis und zur Sachlichkeit ergänzt werden muss

Die Gemeinde plant die Einführung wiederkehrender Beiträge …

Die Gemeinde muss vor Ausbau weiterer Gemeindestraßen (gemeinsam mit allen Grundstücksbesitzern) ergründen, welche Art der Abrechnung von Ausbaubeiträgen die für die überwiegende Mehrheit bessere Alternative ist, auch die Gemeinderatsmitglieder sehen in jedem System Vor- und Nachteile.

Grundstückseigentümer  werden beim Wiederkehrenden Beitrag (WKB) mit einem erheblichen – nicht einfach nachzuvollziehenden – Beitrag zur Kasse gebeten.

Die Verbandsgemeinde soll  und wird anhand der Ausbaukosten kürzlich abgeschlossener Ausbauprojekte konkrete, nachvollziehbare jährliche Wiederkehrende Beiträge ermitteln und den Bürgern bekannt geben. Rückfragen und Erläuterungen hierzu sind in der VG-Verwaltung möglich.

Nach jetziger Satzung zahlt der Grundstücksbesitzer nur für seine Straße, wenn diese nach Ablauf der Nutzungsdauer grundlegend erneuert wird, z.B. nach 30-40 Jahren Nutzungsdauer.

Der Grundstücksbesitzer zahlt für die gesamte Verkehrsanlage (Bürgersteig, Nebenanlagen, Beleuchtung, nicht nur für die Straße). Er kann auch zu wesentlichen Verbesserungen der Verkehrsanlage herangezogen werden. Bereits nach 20 Jahren können – wenn Voraussetzungen hierzu erfüllt sind  – erneute  Ausbaugebühren anfallen. Das will auch kein Gemeinderatsmitglied, auch nach deren Wunsch sollen Verkehrsanlagen länger als 40 Jahre halten.

Durch die Einführung der WKB sollen die Anliegerkosten der Gemeinde als großem Anlieger der zum Ausbau anstehenden Straßen Im alten Hohn/Erlenweg/Gartenstraße auf alle Eigentümer umgelegt werden. Fazit der IBGV: Sie (die Bürger) zahlen mehr!

Die Gemeinde als Grundstückseigentümer des Streifgeländes sowie einiger Gebäude im Erlenweg müsste bei der Einführung der WKB diese Grundstücke mit in die Berechnungsfläche des WKB einbringen und erhebliche jährliche Beiträge für diese Flächen (durch Gewerbezuschläge höher als Einfamilienhäuser) beim WKB zahlen. Dies im Übrigen auch für ihre weiteren Liegenschaften (Gemeindehäuser, Schule, Sportplatz …), soweit nicht zunächst in der Verschonung. Der Anliegeranteil der nichtgemeindlichen Grundstücke wird in seiner Gesamtheit beim WKB nicht zugunsten des Gemeindeanteils  erhöht, weil die Gemeinde wie jeder andere Anlieger behandelt wird. Auch die Gemeinde als großer Grundstückseigentümer muss sich die Frage stellen, zahle ich lieber einmal viel beim Ausbau der Straße, an der Gemeindegrundstücke liegen oder jährlich geringere  wiederkehrende Beiträge.

Der Einwand, die Gemeinde verschaffe sich einen Vorteil in Bezug auf ihre Liegenschaften Im alten Hohn/Erlenweg/Gartenstraße kann zutreffen, falls die Gemeinde dort Liegenschaften verkauft. In diesem Fall würde die Last der WKB auf den Erwerber übergehen. Die anderen Grundstücksbesitzer würden in der Summe nicht höher belastet. Das spricht, für die Allgemeinheit gesehen, weder für noch gegen die WKB sondern wäre beim Verkauf zwischen Gemeinde und Erwerber zu klären und würde sich sicherlich im Kaufpreis niederschlagen.

Anmerkung zum Streif-Gelände: dies ist über die Straße Alte Bahnhofstraße erschlossen (im alten Hohn liegt nur eine Notausfahrt für die Feuerwehr).

Nur das Streif-Bürogebäude liegt an der Straße im alten Hohn.

Grundstückseigentümer an Landes- und Kreisstraßen zahlen wesentlich mehr als vorher.

Es ist richtig, dass diese Eigentümer in der Summe wohl mehr zahlen  als beim bisherigen System. Ob dies wesentlich ist,  muss jeder selber beurteilen. Landes- und Kreisstraßen erfordern in der Regel höhere (und damit oft teurere) Ansprüche an Gehweg, Nebenanlagen und Beleuchtung (und diese sind  bereits jetzt durch die Anlieger zu zahlen).

Das System der Wiederkehrenden Beiträge geht zudem von einem anderen Ansatz aus. Hier ist nicht mehr die Rede von“ meine“ oder „deine“ Straße. Vielmehr wird hier zugrunde gelegt, dass alle Bürger viele Straßen der Gemeinde nutzen, nicht nur die, an der sie wohnen. Dem kann man zustimmen oder nicht.

Beim WKB zahlen die Anlieger (Sie zahlen), die Prüfung der korrekten Abrechnung ist nicht möglich.

Das ist gänzlich unrichtig. Jeder Grundstückseigentümer bekommt einen Grundlagenbescheid, woraus hervorgeht, mit welchem Anteil er an den Wiederkehrenden Beiträgen beteiligt wird. Gegen die Grundlagenbescheide kann man Einspruch einlegen und – sollte man mit der Behandlung seines Einspruches nicht einverstanden sein – klagen.

Jährlich würden im Bescheid zu den wiederkehrenden Beiträgen  alle Straßenausbau- und -planungskosten detailliert aufgeführt. Von diesen Kosten werden über den WKB  65 % (Anliegeranteil) auf die nicht in der Verschonung befindlichen Grundstücke entsprechend des gültigen Grundlagenbescheides umgelegt. Rückfragen zu einzelnen Maßnahmen, Einsichtnahmen in der VG Linz sind – so die Fachabteilung – möglich. Auch die Berechnungsmethode kann auf Nachfragen dort erläutert werden.

Welche Grundstücke wie lange in der Verschonung sind, wird in einer Satzung öffentlich bekannt gemacht. Auch gegen diese Satzung kann man Widerspruch/Klage erheben. Allerspätestens nach 20 Jahren ist kein Grundstück der Gemeinde mehr in der Verschonung.

Wie wird sichergestellt, dass die Beiträge zweckgebunden für den Straßenausbau verwendet werden? Will die hoch verschuldete Vettelschoßer Gemeinde neue Einnahmequellen erschließen?

Ganz klar nein! Der WKB ist keine zusätzliche Einnahmequelle für die Gemeinde.  Der WKB ist ausschließlich für geleistete Ausbaukosten von Verkehrsanlagen (nicht für Unterhaltungsmaßnahmen) bestimmt. Auf die Einhaltung achten die Fachabteilung der VG sowie die Aufsichtsbehörden.  Die  Verschuldung der Gemeinde hat rein gar nichts mit dem Angebot einer Einführung wiederkehrender Beiträge zu tun.

Der Gemeindeanteil liegt aktuell bei bis zu 40 %, die restlichen 60 % werden auf die Bürger umgelegt. ….. Die Absenkung des Gemeindeanteils auf bis zu 20 % (bei Einführung der WKB) angesichts der Haushaltslage ist zu erwarten und wurde bereits auf der Bürgerversammlung am 12.06.13 erwähnt. Fazit der IBGV: Sie (die Bürger) zahlen mehr!

Zurzeit gibt es einen Grundlagenbeschluss, der den Gemeindeanteil beim Ausbau von Verkehrsanlagen auf   35 % festlegt. Diesen Satz – so der Wille aller Ratsmitglieder – soll auch bei den Wiederkehrenden Beiträgen Bestand behalten und dies wurde auf der Bürgerversammlung am 12.06.13 auch so bekannt gegeben und in der Ratssitzung im Sept. 13 noch einmal bekräftigt. Bei der Lerchenstraße wurde vom Grundsatzbeschluss abgewichen, auch aus dem Grunde, weil hier ursprünglich die Straße nicht ausgebaut werden sollte (Ratsbeschluss, da erst kurze Zeit vorher ein Dünnschichtbelag auf Kosten der Gemeinde aufgebracht worden war und die Haltbarkeit dieser Straße dadurch eigentlich um 10 Jahre verlängert werden sollte. Notwendigkeiten der Abwasserbeseitigung und des dabei vorgefundenen mangelhaften Unterbaus führten dazu, den ursprünglichen Ratsbeschluss zu revidieren und vom Grundsatzbeschluss zugunsten der Anlieger abzuweichen.

Auch bei  den Einmalbeiträgen könnte ein  Gemeindeanteil durch Ratsbeschluss nach unten korrigiert werden, was nicht beabsichtigt ist.

Meine Straße ist neu und muss erst in Jahrzehnten erneuert werden. Eine von der Gemeinde vorgesehene Verschonungsregelung ist nicht bekannt: Fazit der IBGV: Sie (die Anlieger dieser Straße) zahlen trotzdem!

Eine Verschonungsregelung wird in einer Satzung veröffentlicht werden,  gegen die Einsprachen und rechtliche Schritte möglich sind. Bei der Verschonung sind laut rechtlicher Vorgaben Zeitpunkt, aber auch Höhe der Beitragszahlungen zu berücksichtigen. Eine solche Verschonungsregelung ist in Arbeit, sie muss in Kürze festgelegt werden, um einen konkreten wiederkehrenden Beitrag errechnen zu können, dies bedeutet aber keine Vorfestlegung einer Entscheidung für oder gegen Wiederkehrende Beiträge. Wer in den letzten 20 Jahren Ausbau- oder Erschließungsbeiträge bezahlt hat, wird eine bestimmte Zeit (längstens 20 Jahre) vom wiederkehrenden Beitrag befreit.

Spätestens nach 20 Jahren zahlen alle Grundstückseigentümer.

Meine Straße wurde nicht erneuert und ich verkaufe mein Grundstück. Fazit der IBGV: Sie zahlten trotzdem und bekommen nichts zurück!

Dieser Anlieger hat über all die Jahre mehrere Straßen der Gemeinde genutzt und sich über den WKB mit jährlichen kleineren Beiträgen an der Erhaltung einer funktionierenden Infrastruktur (zu Recht?) beteiligt. 

Und anders herum könnte es bei Einmalbeiträgen auch sein, dass jemand ein erschlossenes Grundstück samt Gebäude erwirbt, dort lange Jahre wohnt und vor dem erneuten Ausbau wieder verkauft. Diese Eigentümer haben dann in der Gemeinde gelebt und die vorhandenen Straßen  genutzt/abgenutzt, ohne sich an deren  Kosten zu beteiligen. Die „Dummen“ wären die neuen Käufer, die unbedarft erwerben und für die letzten  Jahre für den Vorbesitzer „nachzahlen“ müssen über ihren Einmalbeitrag, oder aber die neuen Käufer sind clever (Notare weisen vermehrt darauf hin und Käufer erkundigen sich häufiger bei der VG, wie alt Straße und Kanal sind) und reduzieren den verlangten Kaufpreis, weil in absehbarer Zeit hohe Einmalbeiträge für den Ausbau der Verkehrsanlage zu leisten sein werden.

Seitens unserer Besucher der homepage hat uns ein  Beitrag zur vorstehenden Veröffentlichung erreicht:

„ich bin erstaunt, dass Sie als Vertreterin der SPD nach der katastrophlen Sitzung im Forum über die mögliche Einführung von wiederkehrenden Beiträgen nach wie vor an diesem Vorhaben festhalten.

In der außerordentlich schlecht vorbereiteten Sitzung im Forum waren über 90 % der Anwesenden dagegen.

Wenn Sie dabei bleiben, diese wiederkehrenden Beiträge durchzusetzen, werden wir uns mit Sicherheit bei der nächsten Gemeinderatswahl für die SPD entscheiden.“

Worauf wir wie folgt erwiderten:

„scheinbar dringen wir mit unserem  Anliegen nicht durch, deshalb erläutern wir es gerne noch einmal:  Wir, die SPD setzen uns nicht für oder gegen WKB ein (auch bei uns gibt es widerstreitende Gründe für und gegen und wir sind in einem Entscheidungsprozess, an dessen Ende nur jeder für sich selber eine Entscheidung fällen kann und wird).
Wir möchten sachlich informieren, damit sich jeder ein ausgewogenes Urteil bilden kann.  Dieses Urteil kann man erst nach Kenntnis und Abwägung aller Fakten treffen.
Für die schlecht vorbereitete Einwohnerversammlung sind wir nicht verantwortlich. Auch wir haben diese „katastrophale Informationsveranstaltung“  kritisiert. Wir haben gefordert, ausführlich in einer erneuten Einwohnerversammlung konkrete, nachvollziehbare Zahlen auf den Tisch zu legen.
Die Information der Bürgerinitiative musste in Punkten ergänzt werden, um den Fakten gerecht zu werden. Die Auslegung der Bürgerinitiative ist in Teilen eine Meinung, eine Vermutung. Das steht jedem frei. Aber es steht auch jedem frei, die Fakten umfassend und korrekt wiederzugeben. Das haben wir getan und werden es auch weiterhin so halten.
Die BI möchte ein Ziel erreichen, nämlich keine WKB, das ist legitim. Das kritisieren wir auch nicht, ergänzen es aber zum Verständnis der Leute, die ein Anrecht auf eine ausgewogene Berichterstattung haben.
Wir machen Politik für alle Vettelschoßer und richten uns dabei nicht danach, ob uns das Stimmen bringt oder nicht.  Es gibt auch Bürger, die die Einführung der WKB wünschen. Und es gibt noch eine Masse der Unentschlossenen, die weitere Informationen zu Recht fordern.
Unser Gesprächsangebot mit der BI für Oktober, wenn wir konkrete Zahlen für den WKB auf dem Tisch haben sowie weitere Informationen, halten wir gerne aufrecht.
WKB ist eine unheimlich schwierige Materie und die Zusammenhänge verlangen viel Hintergrundwissen. Auch wir arbeiten uns noch weiter in das Thema ein, was wir jedem Bürger, bevor er sich endgültig entscheidet, empfehlen.
Erst nach der Einwohnerversammlung, erst nach weiteren Gesprächen (auch mit der Bürgerinitiative) können weitere Entscheidungen abgewogen werden.
Zunächst liegt unser Fokus auf korrekter und ausführlicher Information.“

Uns erreichte auch nachstehender Beitrag des Vorstandsvorsitzenden der IBGV, den wir unbeantwortet ließen, weisen aber darauf hin, dass der gesamte Flyer der IBGV (soweit er in Ihrem Haushalt nicht angekommen ist) erfragt werden kann bei den auf dem Flyer als Ansprechpartnern  benannten Personen (Tel. 015117412804, 02645/977458, 02645/977273, 02645/973625.)

hiermit stellt die IBGV den Antrag diese Veröffentlichung aufgrund Urheberrechtsverletzungen und Nichtveröffentlichung der hier öffentlichen Auszüge und nicht dokumentierten Unterlagen seitens der SPD unverzüglich zu entfernen. Weder gibt es ein Beschluss seitens des Herausgebers zu dieser Veröffentlichung noch gibt es im Internet Bezugspunkte zu einem Flyer der IBGV. Hinzu kommen weitere rechtliche Verstösse gegen den Haftungsausschluss und Copyright.

Wir behalten uns das Recht vor weitere rechtliche Schritte einzuleiten und eine Gegendarstellung bis hin zu Schwarzbucheinträgen der Gemeinde Vettelschoß aufzulisten.“

42. Gemeinderatssitzung am 4. September 2013

Donnerstag, September 5th, 2013

In der Einwohnerfragestunde wurden Fragen nach der Ausgestaltung, den Kosten und Mietmindereinnahmen eines Industriemuseums im Streif-Gebäude gestellt. Die Internetversorgung wurde ebenfalls angesprochen und um kurzfristige Maßnahmen zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit gebeten. Zudem gab es ein Statement zu einer möglichen Einführung wiederkehrender Beiträge. Außerdem wurde anmahnt, die Holzteile an der Friedhofskapelle zu streichen sowie die Treppe (2. Fluchtweg) am Gemeindehaus Kalenborn.

Der Tagesordnungspunkt Widmung von Straßen wurde abgesetzt, da die Vorbereitungen aufgrund der Urlaubszeit nicht rechtzeitig fertig gestellt werden konnten.

Anmerkung an dieser Stelle: Wir sind wiederholt gefragt worden, was es mit diesen Widmungen auf sich hat. Gemeindestraßen müssen nach ihrer Fertigstellung für den öffentlichen Verkehr gewidmet werden (so die gesetzlichen Vorgaben). Im Archiv der Gemeinde/Verbandsgemeinde wurde ein Teil der Widmungen nicht so dokumentiert, dass sie auf Anhieb greifbar sind. Eine Widmung kann jederzeit nachgeholt werden und es ist der einfachere Weg, diese Widmung durch einen einfachen Ratsbeschluss und eine entsprechende Veröffentlichung zu tätigen/zu wiederholen, als tagelange Recherchen in Archiven durchzuführen. Demzufolge sind die Straßenwidmungen, die zurzeit verbandsgemeindeweit erfolgen, lediglich ein Verwaltungsakt, der nichts mit der Nutzung oder dem Zustand der Straße zu tun hat.

Eckpunkte des Entwurfs des Landesfinanzausgleichsgesetz (LFAG), die auch eine Anhebung der Realsteuern ab 2014 beinhalten, wurden im Rat beraten. Dazu wird verwaltungsseitig der Vorschlag gemacht, die Steuern (Grundsteuer, Gewerbesteuer) auf höhere Sätze ab 2014 (Grundsteuer A: 300 %, Grundsteuer B 365 % und Gewerbesteuer 365 %) anzuheben.

Dies würde der Gemeinde Mehreinnahmen in Höhe von geschätzt 310.000,00 Euro einbringen. Die Gemeinde wird bei Umlagen an Land, Kreis und Verbandsgemeinde so veranlagt, als ob sie diese Mehreinnahmen  hat, wird also mehr Umlagen zahlen müssen, wenn der Entwurf so verabschiedet wird. Außerdem ist ein Zurückbleiben unter den im LFAG festgelegten Steuersätzen förderschädlich, d.h. es gibt keine Zuschüsse vom Land, wenn diese Sätze nicht eingehalten werden (zuschussfähige Projekte stehen in der Ortsgemeinde zurzeit nicht an.)

Alle Fraktionen erklärten, dass sie keine weitere Steuererhöhung mittragen werden.

Die SPD-Fraktion hat ihre Ablehnung ergänzt mit dem Hinweis, dass die zu erwartenden Mehrausgaben bei den Umlagen durch Einsparungen im Haushalt zu kompensieren sind (wiederholt hat die SPD gefordert, nicht nur auf die hohen Umlagen zu schimpfen, sondern auch bei den Ausgaben zu einem vernünftigen Umgang mit den Steuermitteln zurückzukehren).

Während in den Ausführungen von CDU und Bürgermeister als Verursacher dieser Steuererhöhung die Landesregierung benannt wurde und die FWG den Entwurf gar für Wahlkampfgetöne gegen SPD und Grüne aus erkor, informierte die SPD über die Hintergründe des vorliegenden Entwurfes LFAG.

„Der Gesetzentwurf beruht auf der Klage des Kreises Neuwied gegen das Land RLP  betreffend die Schlüsselzuweisungen aus dem Jahre 2007.

Aufgrund der extrem gestiegenen Soziallasten (meist verursacht durch Land und Bund) müssen im kommunalen Finanzausgleich Korrekturen erfolgen.

Im Urteil des Verfassungsgerichtshofes RLP wird der bisherige Finanzausgleich als nicht mit der Landesverfassung vereinbar festgestellt und eine Korrektur zum 1.1.14 eingefordert. Ziel ist es, die Kassenkredite zur Liquiditätssicherung (also keine Kredite für Investitionen, sondern zur Finanzierung des alltäglichen Betriebes)  zu reduzieren. Dabei soll das Land für eine angemessene Finanzausstattung sorgen und dabei auch für Kosten gerade stehen, die eigentlich der Bund verursacht hat.

Im Urteil wird festgehalten, dass der Kreis zugunsten von Verbandsgemeinden und Gemeinden zu stärken ist, da dort die Sozialaufgaben unverhältnismäßig gestiegen sind, während sie sich bei den Gemeinden und Verbandsgemeinden verringerten.

Im Urteil wird klar zum Ausdruck gebracht, dass Gemeinden ihre eigenen Einnahmequellen (so auch Steuern) ausschöpfen muss   u n d

Einsparpotentiale auf der Ausgabenseite vorzunehmen sind.

u.a. wird ein entschlossenes und zeitnahes Zusammenwirken aller Ebenen gefordert.

Das Land – so das Urteil – könne von den Kommunen verlangen, ihre Kräfte größtmöglich anzuspannen. Dabei wird festgestellt, dass die durchschnittlichen Realsteuerhebesätze der RLP-Kommunen unter dem Durchschnitt der westl. Flächenländer liegen, bei der Grundsteuer B und der Gewerbesteuer sogar die niedrigsten Hebesätze aller westl. Flächenländer haben.  Nach dem Kommunalbericht bestehen Einsparpotentiale und die Kommunalaufsicht wird aufgefordert, auf die Mitwirkung der Kommunen hinzuwirken.

Wer das Urteil vom Febr. 12 gelesen hat, wusste, dass hieraus nicht nur einen Besserstellung der Kreise erfolgt, sondern dass zur Umsetzung auch eine Steuererhöhung der Kommunen kommen wird.

Eine vom Land erarbeitete KFA-Reform – die natürlich  auch unter dem Druck der Schuldenbremse steht – sieht für die kommunale Familie Mehreinnahmen von 190 Mio in 2014, 150 Mio in 2015 und 150 Mio. in 2016 vor. Dieses Mehr wird überwiegend den Sozialleistungsträgern, sprich kreisfreien Städten und Landkreisen zugutekommen.

Zum Schuldenabbau wurde vom Land seinerzeit der Kommunale Entschuldungsfonds eingeführt, er sieht vor, Schulden aus der Liquiditätssicherung abzubauen, in 15 Jahren sollen 2/3 der Gesamtliquiditätskredite je zu einem Drittel durch das Land, den kommunale Finanzausgleich aber auch durch die Kommune selber als  Konsolidierungsbeitrag geleistet werden.  (entspricht eigentlich dem, was wir europäischen Nachbarn abfordern, sparen und zum Abbau der Schulden beitragen). Das allein reicht jedoch nicht.

Die Konsolidierung der kommunalen Haushalte und die Rückführung der Kassenkredite ist eine gesamtstaatliche Aufgabe von Bund, Ländern, Kommunen und Bevölkerung.

Die zu verteilenden Finanzmittel sind nicht vermehrbar, man kann nicht allen – auch durchaus berechtigten – Forderungen und Wünschen gerecht werden.

Eine Finanzreform Bund/Land/Kommunen ist erforderlich, dabei geht es aber nicht nur um die Einnahmeseite, es werden auch Leistungen zu streichen sein, Aufgaben umzuverteilen, zu bündeln, und freiwillige Ausgaben einer Gemeinde stärker zu kontrollieren.

Da bislang keine Bereitschaft zur Zusammenarbeit für uns erkennbar ist, sind wir davon überzeugt, dass sich bald wieder Gerichte damit befassen werden oder es kommt zum Kollaps, wenn die Zinsen wieder ansteigen und Kommunen weitere Kredite zur Zinszahlung benötigen.“

 

Die SPD-Fraktion beantragte in der Sitzung:

Die Erfolgsaussichten einer Klage gegen die Einführung der Progression (Gemeinden mit hohen Gewerbesteuereinnahmen werden stärker belastet, was grundsätzlich in Ordnung ist, jedoch in der jetzigen Ausgestaltung gerade unsere Gemeinde über die Maßen benachteiligt) bei Umlagen (wir betonen erneut, dass die Einführung der Progression von allen Parteien und Wählergruppen beschlossen wurde) jetzt prüfen zu lassen.  Die Progression ist gedeckelt. Einer Gemeinde wie Windhagen, die unvergleichlich höhere Gewerbesteuereinnahmen hat, bleibt noch genug übrig, wir aber kommen gerade an die Grenze der Deckelung und werden unverhältnismäßig stark belastet. Eine rechtliche Überprüfung erscheint uns nötig. Mit dem Jahresabschluss 2010 sollte – so die Reden bei allen Haushaltsberatungen – diese Überprüfung angegangen werden. Dieser Jahresabschluss liegt vor. Wir fordern: Nicht nur reden, sondern handeln.

Bei der Überprüfung kann man sich  auf obiges Urteil  beziehen, das besagt, dass Finanzkraftunterschiede im Wege des Finanzausgleichs abgemildert, nicht nivelliert oder gar übernivelliert werden dürfen.

Über den Antrag der SPD-Fraktion wurde nicht abgestimmt.

Ein Antrag auf Befreiung vom Bebauungsplan Im Pesch wurde behandelt. Es sollte die Anzahl der zulässigen Wohnungen (bislang auf 2 begrenzt) erhöht werden.

Eine Befreiung wird seitens der Bauaufsicht abgelehnt, somit könnte dem Ansinnen des Bauherrn nur durch eine Änderung des BPlans entsprochen werden.

Verwaltungsseitig wurde empfohlen, diese Änderung nicht zu beschließen aus folgenden Gründen:

Wesentliches Ziel des BPlans Im Pesch war gerade die aufgelockerte Bebauung mit Einzel- und Doppelhäuser, der angestrebte Charakter des typischen Einfamilienhausgebietes mit möglichst ausreichend Freifläche (mehr Wohnung bedeuten mehr Versiegelung für vorgeschriebene Stellflächen) ohne Mehrfamilienwohnhäuser soll erhalten bleiben.

Bauherren, die sich an den BPlan gehalten haben, haben ein berechtigtes Interesse an der Beibehaltung der Festsetzungen.

Ortsbürgermeister Schneider und die CDU-Fraktion folgten nicht der Empfehlung der Verwaltung und stimmten der Änderung des BPlans Im Pesch unter der Maßgabe zu, dass die Kosten des Verfahrens vom Antragsteller zu tragen sind.

SPD und FWG folgten  den vorgetragenen  Argumenten der Verwaltung und machten deutlich, dass man Bebauungspläne nicht auf Zuruf ändern könne, weil ein Bauherr eine mit dem BPlan nicht konforme Planung hat. Der BPlan ist Richtlinie und Vorgabe, er wird bewusst so, wie er ist, aufgestellt, wobei der Rat in Zusammenarbeit mit Planer und Verwaltung versucht,  den Spielraum des Bauherrn möglichst großzügig zu gestalten. Bauherren, die sich an die Regeln halten, haben ein Recht darauf, dass diese Regeln auf Dauer gelten. Wo begründete Befreiungen möglich sind, können diese gewährt werden, Änderungen eines BPlans sind jedoch nur in sehr seltenen Ausnahmefällen zu tätigen. Die SPD-Fraktion riet zudem, wer Grundstücke in einem BPlan-Gebiet hat, sollte sich möglichst frühzeitig im Bebauungsplanverfahren melden und mögliche Wünsche zur Gestaltung in der Bürgerbeteiligung einbringen.

Ein vereinfachtes Änderungsverfahren BPlan Im Pesch wird nun mit der Stimmenmehrheit der CDU eingeleitet. Wir sind gespannt, ob die Umsetzung nach der Bürgerbeteiligung und nach den Kommunalwahlen auch im weiteren Verfahren Bestand hat.

Unter Mitteilungen teilte der Ortsbürgermeister mit,

  • dass der Kindergarten Kalenborn am Samstag sein 10jähriges Bestehen feiert und einlädt
  • dass der Beitrag der Gemeinde zum Naturpark (ca. 150,00 Euro) gestiegen ist
  • dass für das AST (Anrufsammeltaxi) im Abrechnungsjahr ein Betrag in Höhe von 1.940,00 Euro durch die Gemeinde gezahlt wurde, im Vergleich zu unseren Nachbarn Windhagen und St. Katharinen mit jeweils über 9.000,00 Euro eine sehr geringe Nutzung des AST.
    Anmerkung der SPD: Gründe für die geringe Annahme des AST sollten dringend analysiert werden.
  • Für die Sprachförderung wurde vom Land RLP ein Zuschuss an die Kindertagesstätten gezahlt
    – Kalenborn 2.050,00 Euro
    – Vettelschoß 4.100,00 Euro

Seitens der SPD-Fraktion wurde aufgrund des Artikels in der Rheinzeitung zur Behandlung der Einnahmen aus der Photovoltaik in der VG Asbach (nämlich Bildung einer Rücklage für erneuerbare Energien, die gleichzeitig den Vorteil biete, dass keine Steuern auf den Überschuss anfallen) die Situation in Vettelschoß nachgefragt. Seitens der Verwaltung wurde für die Ortsgemeinde Vettelschoß geäußert, dass noch keine Steuern auf Überschüsse aus der Photovoltaik  anfallen würden.
Die SPD-Fraktion wird diesen Punkt in den Haushaltsberatungen zum Haushalt 2014 prüfen und ggf. entsprechende Anträge stellen.