„Neues Bürgerhaus“

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Der Gemeinderat soll heute (26.01.2005) über die Aufstellung eines Bebauungsplanes Bürgerhaus beraten und beschließen.
Die SPD wird dieser Aufstellung zustimmen, da auch sie der Meinung ist, das ein relativ zentrales Gebiet (unter Beachtung der Abstandsflächen zur Wohnbebauung) innerhalb der Gemeinde für ein Bürgerhaus für die kommenden Generationen freigehalten werden soll.
Nicht einig sind wir mit der CDU-Fraktion und dem Ortsbürgermeister über das Tempo, in welchem das neue Bürgerhaus entstehen soll.
Die SPD-Fraktion kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass bereits in allernächster Zukunft, sobald der Bebauungsplan Rechtskraft erlangen wird, von Seiten der CDU und des Ortsbürgermeisters mit dem Bau eines Bürgerhauses begonnen werden wird.
Die SPD sieht jedoch keinen akuten Bedarf für ein solches Bürgerhaus, da

* sowohl das Gemeindehaus Kalenborn, das Vereinshaus Willscheider Berg sowie die Sport- und die neue Gymnastikhalle Platz für alle erdenklichen Veranstaltungsformen (große Jubiläen, Karnevalsveranstaltungen, private Feiern, kleinere Festivitäten, Kirmes, Altentag, Kabarett- und Theatervorstellungen etc.) bietet

* in den vergangenen Jahren viel Geld in die Renovierung des Gemeindehauses Kalenborn, des Vereinshauses Willscheider Berg und den Neubau der Gymnastikhalle mit zusätzlichen Toilettenanlagen und Lagerräumen für Veranstaltungen gesteckt wurde,

* wir davon überzeugt sind, dass der Neubau eines Bürgerhauses unweigerlich zur Schließung eines, wenn nicht gar beider bestehender Häuser (Gemeindehaus Kalenborn, Vereinshaus Willscheider Berg) führen wird, was wir auf gar keinen Fall möchten (ohne Gemeindehaus Kalenborn würde es keine Kirmes in Kalenborn mehr geben, das Vereinshaus Willscheider Berg ist der ideale Ort für alle Familienfeiern, um das uns alle Nachbargemeinden beneiden).

Deshalb möchten wir an den Ortsbürgermeister und die Ratsmehrheit von CDU appellieren, von einem baldigen Bürgerhausneubau abzusehen.
Wir schlagen vielmehr vor, für die nächste Zukunft mit Windhagen und St. Katharinen eine Art Partnerschaft zu bilden, wobei jeder Ort einen gewissen Schwerpunkt bilden sollte, Windhagen könnte bei kulturellen Veranstaltungen (Springmäuse u.ä.) und Vettelschoß z.B. im sportlichen Bereich (Sportkurse …) führend sein. Die Entfernungen sind kurz und Veranstaltungen und Sportkurse ohne große Umstände zu erreichen. Ein möglicherweise einzurichtender Anruf-Sammel-Taxi-Service bei Veranstaltungen nach Windhagen und zurück würde im Gegensatz zu einem Bürgerhausneubau und dessen Unterhaltungs- und Folgekosten nur einen nicht nennenswerten Kostenfaktor darstellen. Wir drei Höhengemeinden sollten uns nicht gegenseitig übertreffen wollen, sondern uns ergänzen, unsere Kräfte bündeln und zum Wohle unserer Steuerzahler einsetzen.
Wir geben auch zu bedanken, dass die Bereitstellung von Räumlichkeiten alleine, noch kein zusätzliches, qualitativ gutes kulturelles Programm garantiert. Hierzu müsste zunächst ein Förderverein Kultur gegründet werden. Auch heute schon könnte ein solcher Verein seine Arbeit in Vettelschoß aufnehmen, im Gemeindehaus Kalenborn, im Vereinshaus Willscheider Berg z.B. wären Veranstaltungen wie Kabarett, klassische Musik, Theaterveranstaltungen und Dichterlesungen … möglich.

Auch wenn wir wirtschaftlich nicht schlecht da stehen, so hat Vettelschoß noch genug große Projekte zu meistern, die kräftig an der Rücklage nagen, wenn nicht gar ganz aufbrauchen werden. Aus Sicht der Haushaltslage können wir uns ein Bürgerhaus nicht leisten, wir haben nicht wie Windhagen einen zweistelligen Millionenbetrag in der Rücklage, bei uns waren es zum Jahresende 2004 gut 500.000,00 Euro.